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Rum Artesanal Rum of Jamaica 40% | Rum-Tasting 🥃 Gastbeitrag

Vielen Dank an Michael Schillheim für diesen Gastbeitrag!

Rum-Profil

Dieses Jahr hat mir gezeigt, dass mir Rum von der Karibikinsel Jamaika sehr gut schmeckt. Ganz im Speziellen die Destillate aus der Provinz Trelawny von der Hampden Estate.
Wenn ich in der Zukunft meinen Blick weiter auf Hampden fokussiere, dann…

Wenn ich in der Zukunft meinen Blick weiter auf Hampden fokussiere, dann habe ich als Rookie gerade mal die Fingerspitze des kleinen Fingers in die große Hampden-Teigschüssel gehalten und abgeschleckt. Diesbezüglich wird 2022 wohl spannend werden und 2023 und 2024…
Zurück zur persönlichen Überraschung im Glas aus 2021. In der Vergangenheit hatte ich die Qualität eines Rums oft mit dem Volumen des Goldsäckels aufgewogen. Je mehr Dublonen, desto lecker und gut. Dass dieses Verhältnis nicht immer korrekt sein muss, zeigte mir der Überraschungsrum von Rum Artesanal.
Das Siegertreppchen erklimmt der RA Rum of Jamaica aus der Core Range und öffnet damit das Türchen 23.
Vermutlich brauche ich nicht auf die Eckdaten eingehen, die Destillate aus Jamaika mit sich bringen. Schwerere Destillate, die im englischen Stil destilliert werden und ein besonderes Aromenprofil ihr Eigen nennen.
Im vorliegenden Fall des Rum of Jamaica wurden drei Destillate von drei verschiedenen Destillerien vermählt. Ein ungelagerter Rum von der Clarendon Destillerie, ein High Ester Pure Single Rum von Hampden Estate sowie ein Pot Still-Destillat von der Worthy Park Destillerie. Über das Alter der zwei gelagerten Rums ist mir nicht wirklich etwas bekannt. Wenn ich der RumX-App trauen darf, dann ist dies ein dreijähriges Destillat. Der Rum ist ungefärbt und wurde nicht kühlfiltriert.
In der Vergangenheit hate ich schon einige Worte zu der Hampden Destillerie verloren, sodass ich nun näher auf Worthy Park und Clarendon eingehen möchte.
Im Herzen Jamaikas haben die Destillate der Worthy Park Estate ihren Ursprung. Vom Anbau des Zuckerrohrs über die Pflege der Plantagen bis hin zur Ernte liegt bei Worthy Park alles in einer Hand. Selbst eine Zuckerfabrik, die seit 1968 zu den effizientesten auf der Insel gehört, liegt auf dem 4000 m² großen Gelände. Hier wird der Ausgangsstoff, – die Melasse – für die Rumherstellung gewonnen. Der Brennvorgang für die findet seit 2005 in einer kupfernen Pot Still statt. Dass die Brennblase von Forsyths aus Schottland stammt, unterstreicht noch einmal den eigenen Qualitätsanspruch von WP.
Dritte Destillerie im Bunde ist die Clarendon Destillerie. Einigen wird dieser Name nichts sagen. Die Rums von Monymusk sind da schon etwas bekannter. Wobei die Monymusk Estate lediglich das Zuckerrohr liefert, hergestellt werden die Rums von Monymusk von der Clarendon Distillery.
Das alles unter der Aufsicht einer Holding. Unter dem Dach dieser Holding, der National Rums of Jamaica Limited (NRJ), vereinen sich nicht nur die Clarendon, sondern auch noch die berühmte Long Pond sowie die weniger bekannte Inswood.
Wobei die Inswood seit 1992 keinen eigenen Rum mehr produziert. In den Räumlichkeiten der Inswood werden die Destillate geblendet und gelagert.
Noch ein kurzes, aber interessantes Wort zur NRJ. Die NRJ gehört zu einem Drittel dem jamaikanischen Staat, der West Indies Rum Distillery (Attention Nerd-Wissen: die WIRD gehört Maison Ferrand, die sich für die Plantation Rums verantwortlich zeigen), und der Demerara Distillers Limited aus Guyana, die u. a. die El Dorado-Reihe herausgebracht haben.
Wem dies alles noch nicht verwirrend genug war und wissen möchte, warum der „Hersteller“ von Captain Morgan ebenfalls etwas mit Clarendon zu tun haben könnte, dem lege ich zum Thema Clarendon, Long Pond und Inswood folgenden Link ans Herz.
https://barrel-aged-thoughts.blogspot.com/search?q=longpond
Weg von der blanken Theorie um Destillerien und hin zum Rum Artesanal Rum of Jamaica und dem Spaß, den dieser Rum im Glas verbreitet.
Abgefüllt wird dieser goldene Blend mit einer Trinkstärke von 40 % vol. in die für Rum Artesanal typischen Flaschen.
In der Nase habe ich direkt medizinische und alkoholische Noten. Nachdem die alkoholischen medizinischen Noten verflogen sind, ist der Weg für die Aromen von süßen Bananen und saftigen Ananas frei. Mit dem Geruch von Trauben bleiben es weiterhin fruchtig und wird von würziger Vanille abgerundet.
Das Zusammenspiel der tropischen Früchte und der Vanille bleiben am Gaumen bestehen. Für einen Jamaikaner hat der Rum Artesanal eine angenehme Süße und ist unheimlich mild und weich auf der Zunge.
Das mittellange Finish erinnert an Früchtebrot und zeigt sich über die komplette Dauer von seiner süß-fruchtigen Seite.
Abschließend betrachte ich noch das Loch, was er in der Schatztruhe hinterlässt. Hier sind zwischen 13 und 15 Dublonen fällig. Dafür bietet er in der Nase und am Gaumen eine überaus cremige Leistung an.
Selbstverständlich kann man den Rum of Jamaica nicht mit anderen Destillaten der Insel vergleichen. Hier fehlt es ihm am Ende des Tages an Tiefe und Komplexität, aber dafür ist der zu entrichtende Einsatz auch wesentlicher geringer.
Aufgrund der sehr guten Performance in der Nase und am Gaumen lassen den Rum Artesanal Rum of Jamaica zu meinem persönlichen Überraschungsrum werden und er verdient sich somit exzellente 77 von 100 Korken.

Über den Autor

Hallo, mein Name ist Michael, ich bin Gast-Autor auf Rumtastisch.de.
Sven haben meine Beiträge in der Rumtastisch Facebook-Gruppe so gut gefallen, dass er mich eingeladen hat, meine Texte ebenfalls auf der Homepage zu veröffentlichen.

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Rum Artesanal - Rum of Jamaica

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Heinrich Güldenring

    Ich suche einen Black Jamaika Rum BIB 30l zur Lagerung im Holzfass
    Wo kann ich so etwas bestellen ?

    1. Sven

      Hallo Heinrich, leider habe ich keine direkte Idee. Aber frag doch mal über Instagram bei Wegemut/Nicolas Kröger oder bei Kirschwisky an. Die haben beide Stoff, normaler Weise verkaufen sie allerdings in etwas anderen Größenortnugen. Vielleicht haben die aber wiederum eine Idee. Viele Grüße, Sven

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